Dienstag, 30. September 2014

Ein Wort der Ermutigung für Leiter

"Die lokale Ortsgemeinde ist die Hoffnung der Welt!"
(Bill Hybels)


Dieser sehr bekannte Ausspruch stammt von Bill Hybels, dem Gründer und leitenden Pastor der Willow Creek Community Church.

Leider sieht, gerade im europäischen Kontext, die Realität oft ganz anders aus. Die Gemeinde scheint alles andere als die Hoffnung der Welt zu sein - vielerorts hört man von entmutigten und niedergeschlagenen Pastoren, stagnierenden oder sogar schrumpfenden Gemeinden. Die Gemeinde als Hoffnung der Welt? Wirklich?
Man könnte manchmal wirklich meinen, dass es sich bei diesem Ausspruch lediglich um einen Wunschtraum handelt.

Tief in unserem Herzen wissen wir jedoch, dass Gottes Möglichkeiten unsere bei Weitem übersteigen, und er sein Haus bauen wird.
Denn Jesu selbst ist der Baumeister seines Hauses (Matthäus 16,18).
Er ist fähig, er ist imstande!


Wie kann es uns angesichts dieser manchmal düsteren Realitäten dennoch gelingen eine positive Einstellung gegenüber Gemeinde zu bewahren? Gerade für Leiter von Gemeinden ist diese Frage von zentraler Bedeutung!
Glücklicherweise gibt uns die Bibel, das Wort Gottes, auf diese Frage eine Antwort.

Im 6. Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir zum ersten Mal von einem Problem in der jungen Gemeinde. Das erste Problem in der Kirchengeschichte - das ist wirklich interessant und bietet eine Menge Lernstoff für unsere Zeit.
Ein Teil der Gemeinde, nämlich der hellenistisch geprägte Teil der Urgemeinde, fühlte sich bei der Verteilung von Hilfsgütern vernachlässigt und klagte deshalb die andere große Gruppe innerhalb der Gemeinde, die Hebräer, an. Ein großes Problem

Dieser besagte Abschnitt endet auf eine wirklich unvorhergesehene Art und Weise. In Vers 7 heißt es:
Gottes Botschaft breitete sich immer weiter aus. Die Zahl der Gläubigen in Jerusalem nahm weiter zu und auch viele jüdische Priester schlossen sich dem neuen Glauben an

Wie konnte dies geschehen? Und vor allem wie kann uns heute Ähnliches geschehen?
Was hat das vor alles mit Deiner und meiner Leiterschaft im Jahr 2014 zu tun?

Als Leiter sollten wir aufhören Probleme als solche zu betrachten. Vielmehr lehrt uns dieser Abschnitt das Probleme geniale Chancen für Wachstum sind. Das einzige was es von unserer Seite her bedarf ist die richtige Entscheidung inmitten des Problems.

Der richtige Umgang mit Gemeinde-Problemen wird zu Wachstum führen, jedes Mal!
In einer Gleichung ausgedrückt:
Herausforderung + richtige Entscheidung = Wachstum

Man könnte es auch wie folgt formulieren: Probleme sind der Ausgangspunkt für Wunder.
Denn eines ist klar: Ohne Kampf kann es keinen Sieg geben
Jedes Problem mit dem Du Dich gerade konfrontiert siehst, ist eine Möglichkeit für Wachstum, für Dich persönlich aber auch für Deine Gemeinde.

In Vers 4 gibt uns die Bibel ein interessantes Detail:
»Wir Apostel sollten unsere Zeit dazu nutzen, das Wort Gottes zu predigen und zu lehren, und uns nicht mit der Organisation der Mahlzeiten oder Ähnlichem beschäftigen«, sagten sie. Deshalb, Freunde, wählt unter euch sieben Männer mit gutem Ruf aus, die vom Heiligen Geist erfüllt sind und Weisheit besitzen. Ihnen wollen wir die Verantwortung für diese Aufgabe übertragen. Auf diese Weise haben wir Zeit für das Gebet und die Verkündigung von Gottes Wort.

Angesichts dieser Riesenherausforderung fokussierten sich die Apostel auf ihre Kernkompetenzen.

In welchen Bereich Deiner Leiterschaft hast Du den Fokus verloren? Auf welche wenigen Dinge solltest Du Dich aktuell konzentrieren?
Ein erneuerter Fokus auf das Wesentliche wird Dir helfen die richtige Entscheidung inmitten von Herausforderungen zu treffen und somit das Wachstum Gottes zu erleben.

Ich möchte Dich daher heute von ganzem Herzen ermutigen trotz aller Herausforderungen mutig voranzugehen und zu erwarten, dass Gott aus Herausforderungen in Deinem Leben Siege formen kann.

Fange Doch heute an im Glauben Probleme als Chancen für Wachstum zu betrachten - und erlebe was Josef in 1. Mose 50,20 mit folgenden Wort auf den Punkt bringt:
Ihr hattet Böses mit mir vor, aber Gott hat es zum Guten gewendet; denn er wollte auf diese Weise vielen Menschen das Leben retten. Das war sein Plan, und so ist es geschehen.

Dass Du genau das erlebst, wünsche ich Dir von ganzem Herzen!

Blessings!

Joel

Samstag, 6. September 2014

Sein kein "Zu-Mensch" (Teil 2)

In meinem letzten Post hier auf "Christsein 2.0", war es mein Ziel Dich zu ermutigen kein "Zu-Mensch" zu sein.

Der erste Teil dieser Mini-Serie hat sich vor allem an die junge Generation gerichtet. Wenn Du Dir als ältere Person beim Lesen dieses Beitrages gewünscht hast, jünger zu sein, dann ist dieser Post hier genau für Dich - denn das Altern ist ein Riesengeschenk, eine riesige Chance!

Die Generation Y, der ich laut Definition angehöre, ist unter anderem für ihren beinahe schon kranken Jugendwahn bekannt. Jugend und Dynamik sind absolut erstrebenswert, das Alter(n) erscheint als "unsexy". Diese Denke, so verbreitet sie heute auch sein mag, widerstrebt zutiefst dem, was die Bibel uns über das Alter(n) lehrt. Denn eines macht die Bibel unmissverständlich deutlich: das Altern bringt so manchen Vorteil mit sich.

Der US-Schauspöieler Robert Charles Durman hat einmal folgende weise Worte von sich gegeben:
"Nichts macht so alt wie der ständige Versuch, jung zu bleiben."

Ein Grund weshalb so viele Menschen das Altern bekämpfen und ablehnen, ist das falsche Denken, dass man nur als junge Person Neues bewirken und etwas im Leben bewegen kann. Doch ein Blick in die Geschichte beweist genau das Gegenteil:
Kant's verfasste sein bekanntestes Werk im Alter von 74 Jahren, der italienische Komponist Giuseppe Verdi komponierte mit 85 Ave Maria, Goethe war 80 als er Faust vollendete. Michelangelo schönste Kreation, entstand im Alter von 87 Jahren.

Auch die Bibel macht deutlich, dass Gott auch im hohen Alter noch Großes durch Menschen bewirken kann:
Gott sprach zu Abraham als dieser 75 Jahre alt war und berief in dazu in ein fernes unbekanntes Land zu ziehen. Mose empfing mit 80 Jahren die Berufung das Volk Gottes aus der Sklaverei zu führen. Gott liebt es alte Menschen zu seiner Ehre zu gebrauchen!

Ich möchte Dich heute dazu ermutigen Dein vielleicht fortgeschrittenes Alter als Möglichkeit zu sehen, anderen Menschen zu dienen und sie in ihre Berufung zu "katapultieren".
Wie wäre es, wenn Du anfangen würdest, Dich mit jungen Menschen zu treffen um ihnen all das weiterzugeben, was Gott Dich im Laufe der Jahre gelehrt hat?
Wie wäre es, wenn Du als jüngere Person Dein Umfeld nach älteren Menschen "scannst", von denen Du lernen kannst?

"Wieso?", fragst Du Dich? Ganz einfach - weil Gott mit Dir noch lange nicht fertig ist.
Solange Du atmest und Dein Herz noch schlägt, darfst Du Dir bewusst sein, dass Gott Dich zum Segen für Andere machen möchte.

Denn sie sind im Hause des Herrn gepflanzt und blühen in den Vorhöfen unseres Gottes. Noch im hohen Alter werden sie Frucht bringen und werden grün und lebendig bleiben.
(Psalm 92,14)


Dass Du genau das erlebst, wünsche ich Dir von ganzem Herzen!

Donnerstag, 4. September 2014

Sei kein "Zu-Mensch" (Teil 1)

Wer kennt es nicht? Dieses Gefühl, dass sich breit macht, wenn man etwas intensiv sucht, man aber leider einfach nicht fündig wird.
Dieses Gefühl des "Auf-der-Suche-Seins". Das kann wirklich deprimierend sein. Wenn Dir dieses Gefühl bekannt vorkommt, hast Du etwas mit Gott gemein. Denn auch Gott ist leidenschaftlich auf der Suche! Nicht umsonst ist Gottes erste Frage in 1. Mose 3,9: "Wo bist Du, Mensch?".

Gott ist auf der Suche - auf der Suche nach Menschen!

Gott möchte Großartiges tun - und Er möchte Menschen dazu gebrauchen. Doch durch die ganze Bibel hinweg wird eines deutlich. Gott hat es nicht leicht verfügbare Menschen zu finden.
Die meisten der Menschen, von der uns die Bibel berichtet, haben auf Gottes Rufen mit Ausreden geantwortet. Ein Beispiel hierfür ist Jeremia: In Jeremia 1,5 antwortet er auf Gottes Ruf wie folgt:

Ach, Herr, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung.

Jeremia wollte der Berufung Gottes entkommen, denn er war zu... jung. Jeremia empfand sich selber als zu jung.

Was ist das "zu" in Deinem Leben, dass Dich davon abhält in der Berufung Gottes für Dein Leben zu leben?

Fühlst Du Dich vielleicht zu unbegabt, oder zu schwach, oder zu schüchtern?
Oder geht es Dir eher wie Jeremia? Fühlst vielleicht auch DU Dich zu jung um einen Unterschied für Jesus in dieser Generation zu machen?

Die Geschichte macht eines deutlich:
Junge Menschen können eine Menge bewegen.

Thomas Jefferson war 33 Jahre als er die amerikanische Unabhängigkeitserklärung verfasste. Benjamin Franklin schrieb sein Werk "Poor Richards Alamanck mit gerade einmal 26 Jahren. Der britische Schriftsteller Charles Dickens verfasste sein bekanntestes Werk "Oliver Twist" mit 25, Isaac Newton entdeckte das Gesetz der Schwerkraft mit 24.

Junge Menschen haben durch alle Zeiten hinweg Großartiges bewirkt - nicht zuletzt in der Bibel. Josef (1. Mose 37,2) und David (1. Samuel 17,14) sind hier unglaublich inspirierende Vorbilder. Zu Ähnlichem bist auch Du berufen, ja zu Ähnlichem bist auch Du in der Lage.
Das glaube ich von ganzem Herzen.

Deshalb sage nicht wie Jeremia "Ich bin zu jung. Sage doch vielmehr wie Paulus in Philipper 4,13 "Nichts ist mir unmöglich, weil der, der bei mir ist, Jesus, mich stark macht."

Dass Du genau das erlebst, wünsche ich Dir von ganzem Herzen!